| Rassenname: OBERJENNISEJ PFERD Zuchtland: Russland Zuchtgebiet: Teilrepublik Tuwa Besonderheiten: Name der Rasse von einem Fluss im Zuchtgebiet Größe: um 157 cm Gruppe: Rasse Blut: Warmblut | Diese Pferderasse lebt in Tuwa oder auch Tuwinische Autonome Republik, die sich inner-halb der russischen Förderation an der Grenze zur Mongolischen Volksrepublik und im Quellgebiet des großen Flusses Jennissej befindet. Diese Republik ist ein reines Bergland und gekennzeichnet von einer weit reichenden Beckenlandschaft die von Hochgebirgen umschlossen ist. Weiterhin sind mehrere Klimazonen vertreten obwohl die Fläche des Landes eher klein ist. Schon seit Jahrhunderten wird hier eine intensive Viehzucht betrie-ben, da sich die Steppen der Taiga und Gebirgsweiden sehr gut dazu eignen. Neben Pferden, werden im Süden besonders Kamele und Schafe und im Westen auch Rentiere gezüchtet. Die Menschen und auch besonders deren Pferde sind recht stark mongolisch geprägt, doch es gibt auch Unterschiede. In allen 12 Rayonen (Bezirken) wird Pferdezucht betrieben und es sind bis zu 30 000 Pferde im Bestand. Diese kleinen urtümlichen Pferde mit einer Größe um 133 cm sind hervorragend an das hiesige Klima und die Höhe angepasst und für die dort lebenden Menschen unentbehrlich. Wie lange diese, stark mongolisch geprägten Pferde hier leben ist kaum bekannt, doch wurde von Archäologen unweit des Dorfes Arsan im Ra-yon Pyi - Chem vor einigen Jahren ein Hügelgrab eines Nomadenkönigs entdeckt welches man auf das 8. bis 9. Jh. v. Chr. datierte. In diesem Grab war er mit 15 seiner Mitstreiter und über 150 Reit- und Kriegspferden begraben die deutlich den heutigen Pferden ähnelten. Neben diesen alten Tuwanischen Pferden gibt es in Mitteltuwa aber einen ganz andern Typ oder eine andere Rasse, die man hier auch Oberjennisej Pferd nennt. Diese Pferde sind mit ca. 157 cm Widerristhöhe deutlich größer und ähneln in ihrem Aussehen eher massiven Trabern. Doch wie konnten die Pferde in dieser Region so anders sein, vor allem wenn man bedenkt das sie reine Freilandpferde sind die sich fast ausschließlich von Gras ernähren und sich auch sehr gut an das Klima angepasst haben. Da reicht ein kleiner Blick in die Geschichte des Landes, denn im Süden wurde bis in das 16. Jh. die Pferdezucht nur von Tuwanern betrieben bis um 1860 auch Bauern aus der angrenzenden Altai- Region mit ihren kleinen Minusinsker Pferden kamen und auch noch das Kusnetzker Lastpferd und Traber (meist Orlow Traber) mitbrachten. Diese Pferde vermischten sich mit den alten Tu-wanischen Pferden und diese entwickelten mehr Größe und Gewicht. Die größten der Oberjennisej Pferde werden im Rayon Kaa - Chem konzentriert und gezüchtet. Im Jahre 1951 hatten die besten Hengste dieser Rasse eine Größe von ca. 158 cm und ein Gewicht von 550 bis zu 600 kg, Stuten etwas weniger. Im Vergleich dazu wiegt das Tuwanische Pferd im Schnitt 100 kg weniger. Die Pferde werden heute im Sport (Trabrennen) und der Land-wirtschaft eingesetzt. Das Oberjennisej Pferd ist ein typisches Steppenpferd mit einem recht groben Kopf, einem kräftigen Körperbau, stämmigen Gliedmaßen mit etwas Kötenbehang und dichtem Deck- und Langhaar. Es kommen fast alle dunklen Farben (Erbe des Kusnetz-kers) vor und die Pferde haben wenige oder keine Abzeichen. Wegen der Trabereinkreuzung sind sie in der Lage lange Strecken ausdauernd zu traben. |
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